Dienstag, 13. November 2007
Video: Hymne Weltjugendtag Sydney 2008 "Recieve the power!"
Danke! Letzter Patenbrief! Mai 2005
Graz Mai 2005
Mahal kong mga kapatid!
Liebe Freunde & Paten!
Nach 15 Monaten bin ich nun, seit dem Begräbnis unseres so geschätztes und geliebten Papstes Johannes Paul II, wieder in Österreich, zuhause bei meiner Familie und Freunden.
Vieles hat sich bereits wieder getan, seit ich in Österreich bin.
Nicht nur politische Veränderungen sondern auch unsere Kirche hat einen neuen Papst Benedikt XVI bekommen.
Am Abend vor der Abreise, konnte ich noch in Manila an einer Gebetsvigil für Johannes Paul II, in der großen St. Thomas Universität teilnehmen, wo er 1995 beim Weltjugendtreffen mit der Weltjugend gefeiert hatte. Dies war für mich ein ganz besonderer Abschluss.
So traurig es auch war, meine „neue Heimat" zu verlassen, bin ich mit frohem Herzen, tief beschenkt und mit vielen neuen Erfahrungen nach Europa zurückgekehrt.
Was wohl Gott jetzt für mich bereithält?
Luigi Guissani, der Gründer der ital. Gemeinschaft Comunione et Liberazione (Gemeinschaft und Befreiung ) streicht, in den für unsere Gemeinschaft so wichtig gewordenen Texten, immer wieder die Wichtigkeit der Reflexion, des Zurückschauens auf die täglichen Ereignisse heraus. Dort wo uns Gott in vielfältiger Weise beschenkt hat und wodurch wir auch etwas lernen konnten. Gerade im Umgang mit den Kindern ist es eine ganz besondere Freude, die Liebe Gottes so hautnah spüren zu können. Wir haben jeden Abend versucht, vor dem Schlafengehen im Gebet den Tag nochmals revuepassieren zu lassen, um uns und Gott zu danken und auch für Fehler um Verzeihung zu bitten. Dies hat sicherlich zu dem guten Miteinender beigetragen. Ich habe klar die Kraft der liebevollen Zurechtweisung und Vergebung erfahren dürfen. Ich brauche bei Gott nicht perfekt oder besonders herausragend zu sein, um von Ihm geliebt zu werden. Er fordert einen jedoch, gerade im Gemeinschaftsleben, jeden Tag stark heraus. Dabei war für mich der Freiraum für das persönliche Gebet (besonders der eucharistischen Anbetung) ein großer Schatz, wo ich Gott all meine Freuden und Schwierigkeiten und vor allem auch unsere leidende Umgebung anvertrauen konnte. Wir haben uns immer wieder dazu ermutigt, trotz der vielfältigen Aufgaben nicht auf die Zeit mit Gott zu vergessen.
Es ist ein langer Lernprozess Gott im Nächsten, in allen! Menschen welchen man tagtäglich begegnet, zu erkennen. Gott sei Dank bin ich noch jung und habe hoffentlich noch viele Jahre um dies zu lernen.
Das alte Jahr ist ja leider, wegen der vielen Todesfälle nicht gerade froh und heiter für uns zu Ende gegangen, dafür waren für mich die letzten Monate, trotz des allgegenwärtigen Leids, umso schöner! Ich habe mich in unsere Gemeinschaft, im Land und vor allem auch mit
unseren vielen Freunden (groß und klein) sehr wohlgefühlt!
Im Februar haben wir ein einfaches kleines Fischerboot gemietet, um ein wenig aus dem schwarzen Wasser ins doch „recht saubere" Meer hinauszufahren, um dort mit 15 Kindern zu schwimmen, auf einer kleinen Sandbank zu grillen und einfach einen ganz wunderschönen Tag zu verbringen. Da die Sonne auch uns „weiße Americanos" nicht verschont hat, glichen wir eher einen „Südamericano" (Rothaut).
Dieser Tag, welcher auch zeitgleich mein Geburtstag war, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Wenn es nach den Kindern ginge, wären wir schon wieder ins Boot gestiegen. Lange wird es aber sicher nicht mehr dauern.
Lina ist ein Mädchen aus der Nachbarschaft, welches taubstumm ist.
Sie hat es deshalb natürlich nicht immer leicht, da viele nicht die nötige Geduld
aufbringen welche sie einfach braucht.
Durch ihre spezifischen Laute, bemerkt man recht schnell, wenn sie auch mit dabei sein möchte. Mit Händen und Füßen, aber vor allem durch ihren Gesichtsausdruck kann man recht gut mit ihr kommunizieren.
Marissa, (15Jahre alt) ein Mädchen aus der Nachbarschaft, welche auch bei uns in der Laiengemeinschaft Max. Kolbe ist, hat sich selbst die Zeichensprache beigebracht und hat es dadurch bei der Kommunikation natürlich leichter. Doch habe ich gerade bei ihr erfahren dürfen, was echte Kommunikation, Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit in einem Menschenkind bewirken kann.
Im haben Helene und ich TonTon, einen kleinen Buben kennen gelernt, welcher erst ~7 Jahre alt ist. Wie lange er sich nun schon dort herumtreibt oder besser gesagt lebt wissen wir nicht, jedoch hat er ganz schnell unser Herz erobert. Jedes Mal musste oder besser gesagt durfte ich auf einer der vielen Stufen sitzen und ihm alle mitgebrachten Bücher vorlesen oder wie mit allen Kinder Flieger spielen. Am Nachmittag hat er die großen, löchrigen Wasserschläuche als Dusche benutzt, wobei er sichtlich großen Spaß hatte. Leider ist sein Leben jedoch sonnt nicht so fröhlich. Sein Vater sitzt im Gefängnis und seine Mutter will von ihm scheinbar überhaupt nichts wissen, was soweit geht, dass er uns auch trotz vieler Versuche die Adresse nicht sagen will. Er läuft einfach davon...
Ein sehr großes Problem ist der Hunger! Viele haben einfach nicht genug, was sie dazu treibt aus kleinen Plastikflaschen „Rugby" (Klebstoff) zu schnüffeln. Ganze Familien sieht man, vor
allem untertags so halb benebelt im Fish port sitzen.
Die Kinder verstecken die Flaschen unter ihren T-Shirts, um nicht gleich dabei gesehen zu werden, da es ja verboten ist. Doch bleibt ihnen ja fast keine andere Wahl, da der „Rugby" immer noch billiger ist als sich etwas zum Essen zu kaufen. So gehört auch unser lieber
TonTon zu den „Rubykids". Mir kommen die Tränen wenn ich an ihn denke. Wie er vor kurzem krank war haben wir wenigstens mit einfachsten Medikamenten ihm ein wenig zu helfen versucht, doch ist das nur ein kleiner Tropfen in das große Meer seiner Probleme. Da er
die Freiheit so gewöhnt ist und wir ja auch an seine Mutter nicht herankönnen, waren die Versuche ihn in ein Haus für Straßenkinder zu bringen bisher vergebens.
Ich hoffe, dass das Vertrauen mit der Zeit noch mehr wächst und wir so vielleicht einen Weg für ihn finden. Sollte er einwilligen, werden wir (leider ohne mich!) ihn mit nach Talim Island nehmen, wo wir wie schon letztes Jahr wieder mit einigen Kindern ein Sommercamp haben werden. Wenn einem die Kinder am Abend aus einer dunklen Ecke im Fischhafen in die Arme laufen und dazu noch unsere Namen rufen, hätte ich mir gewünscht, dass die Zeit einfach stehen bleiben könnte oder ich die Gabe der Bilokation (an zwei Orten gleichzeitig sein zu können ) zu haben.
Diese Fröhlichkeit steckt einfach an! Natürlich gab es für mich auch eine „Despedida" – Abschlussfest.
Zuvor habe ich eine Dankeskarte mit Gruppenfoto an all unserer Freunde verteilt, was bei den vielen Familien und Freunden einige Wochen dauerte. Da Father Vincente gerade auf Besuch kam ( er war ja neun Jahre für Heart's Home in Manila) nahmen wir dies zum Anlass, dass er vor unserem Haus mit allen unseren Freunden und Nachbarn eine Messe gefeiert hat und dann gab es natürlich noch genügend zu essen. Ein Fest ohne Essen, kann es hier, wie ja überall, nicht geben. Unter anderem kamen auch die Kinder von „Bahay Maria" (Waisen-Haus Maria), welche die Messe auch musikalisch mitgestaltet haben. Leider war ich nun nicht der Einzige welcher Manila verlassen musste.
Elise hat eine „Seafood - Allergie", welche sich hier nun noch verschlimmert hat. In vielen Gerichten und vor allem auch bei Festen gibt es köstliche Muscheln oder Shrimps in verschiedenen Formen. Da wir ja direkt in der Nähe vom Fischhafen leben, wurde es nun
unmöglich, ihre Mission in den Philippinen fortzusetzen, somit ist sie nun in ein Haus in Indien übersiedelt. In dieser schwierigen Situation kann sie jetzt sicherlich Gebet sehr gut gebrauchen.
Ganz besonders möchte ich Euch für Eure großzügige, vielfältige Unterstützung danken, ohne die ich niemals diese so wunderbare Mission erleben hätte können.
Danken möchte ich Euch auch ganz besonders, für all Eure Gebete für mich und all unsere Freunde, die mich durch schwierige Zeiten hindurch getragen haben.
Nach so einer besonderen Zeit und diesen vielen tief gehenden Erlebnissen, ist es natürlich nicht ganz einfach wieder nach Europa zurückzukehren, aber im Wissen dass Gott schon das Nächste für mich bereit hält, gehe ich freudig und voll Zuversicht in die Zukunft.
Euer Gottfried
Wenn Dich meine Berichte angesprochen haben, dann schreibe mir, schaue auf die verschiedenen Homepages und sag es weiter. Solltest Du Zeit und Lust bekommen haben auch aufzubrechen um Dich beschenken zu lassen, dann warte nicht mehr länger! Nichts wie los! Gott hat viele große Geschenke für Dich bereit!
Ich werde dir sehr gerne behilflich sein auf Deinem Weg!
Weihnachten 2004 dritter Patenbrief
"The children always challenge me to live in the present.
They want me to be with them here and now and they found it hard to
After all my experience with psychotherapy, I suddenly have
discovered the great healing power of children.
Their uninhibited expression of affection and their willingness to
receive it pull me directly into the moment and invite me to
celebrate live where it is found. I now realize that only when I can
enter with the children with their joy will I be able to enter also
with them into their poverty and pain. God obviously wants me to walk
into the world of the suffering with little child in each
hand."
Henri Nouwen /
Gracias! A Latin American Journal
Mahal kong mga kapatid!
Liebe Freunde & Paten!
Vieles hat sich hier in Tahanang Puso in den letzten Monaten ereignet.
In den letzten Monaten gab es nicht nur starke Wetterveräderungen,
von Hitze, Stürmen, Regengewittern, Wasserfluten und sogar ein
kleines Erdbeben, sondern auch unsere Gemeinschaft hat ihr Gesicht
oder besser Gesichter verändert.
Ende November ,haben vielleicht einige von Euch von den beiden
Taifunen hier gehört. Sie haben große Verwüstungen angerichtet und
viel mehr als 1000 Menschen sind gestorben oder abgängig. Bei uns
hier im Norden Manilas gab es zwar heftige Regenfälle und 1 1/2 Tage
keinen Strom, aber sonnst sind wir eigentlich recht verschont
geblieben! Ein großes Glück
für die vielen Slums in Manila!
Im August am Fest Maria Himmelfahrt verließ uns YenYen, unsere
Philippinin, welche nach 14 Monaten wieder zurück zu ihrer Familie
nach Mindanao (Bukitnon) ging.
Das brachte natürlich einen großen Verlust, da sie als Philippinen
Dinge in die Gemeinschaft und die Beziehung zu unseren Freunden
einbrachte, die wir als "Americanos" nicht vermögen.
Im August war Caroline für 3 Wochen in Indien, wo es ein großes
Treffen aller Molokai gab. Die Molokai sind ein Laienorden von all
jenen, die ihr ganzes Leben Gott in Points Coeur geschenkt haben. Im
September verließ sie uns dann auch ganz, um nach 3 Jahren wieder
einmal in die Heimat nach Paris zurückzufliegen. Am 24 Oktober dem
Weltmissionssonntag legte sie dann ihr Lebenslanges Versprechen als
Molokai ab. Sie ist nun im neuen Haus in Genf in der Schweiz.
So waren wir plötzlich nur mehr zu dritt.
Leider musste uns dann auch noch Louisa frühzeitig verlassen. Trotz
Therapien, musste sie wegen erneuten starken Rückenschmerzen ins
Spital, wovon sie direkt zum Flughafen gebracht werden musste. Sie
konnte sich leider nicht mehr von all ihren Freunden hier
verabschieden, was natürlich besonders schwer für sie war.
Zugleich bekamen wir auch frisches Blut aus Frankreich in die
Gemeinschaft. Elise und Laetitia, beide 20 und gerade noch
rechtzeitig zum 11Jahresfest von Heart's Home , kam dann auch noch
Helene zu uns. Sie ist die 25 und what a surprise auch aus Frankreich.
Nun sind wir wieder komplett 5.
All dies brachte eine große Veränderung in unsere Heart's Home
Gemeinschaft.
Sie haben sich schon recht gut eingelebt und erstaunlich schnell mit
unseren Nachbarn Freundschaft geschlossen, wodurch jetzt auch
vermehrt viele Jugendlichen, meist abends ins Haus kommen.
Das Leben und Tod eng beieinander liegen wird mir hier immer mehr
bewusst. Da wir besonders in den letzten Wochen und Monaten stark
damit konfrontiert wurden.
Dies spüre ich besonders stark wenn wir unsere Freunde am Navotas
Friedhof besuchen. Sie leben direkt hinter den Gräbern am Meer. Die
Kinder benutzen den Friedhof natürlich als Spielplatz und klettern
auf und ab, da die Gräber, wegen Geld und Platzmangels
übreinandergeschachtelt werden.
Vor einigen Wochen ist Ate Peilyn, bei der Geburt ihres 7. Kindes,
gestorben.
Wir besuchten sie jede Woche im Fishport, wo sie neben vielen
anderen, am Boden, mit ihrer Familie lebte. Im September waren wir
noch ~ 40 (Eltern +Kinder vom Fishport) gemeinsam im Manila Zoo
gewesen und hatten großen Spaß im überfüllten Jeepney und dem
besonderen Wasserspielplatz und natürlich mit den vielen Tieren. In
der Nacht vor dem Begräbnis (Uling lamay) ging ich mit Helene um ~
Strasse auch schon die Lichter und Tische von einem weiteren Toten zu
sehen.
Lester war erst 9 Jahre alt und ging bei uns in der Nachbarschaft zur
Schule. Er starb einige Stunden zuvor in Vitas (dem nahegelegenen
Müllberg), bei einem Unfall mit einem der vielen Müllwägen. Wie es
hier der Brauch ist wurde den ganzen Tag und vor allem in der Nacht
vor dem Haus, wo der Sarg aufgebart ist gespielt, um Geld für das
Begräbnis zu sammeln.
Manchmal kann dies sogar einige Wochen dauern bis sie das ganze Geld
beisammen haben.
Das Schicksal dieses Buben berührte mich besonders da einer unserer
Freunde fast im Müllberg untergegangen wäre, wenn ich nicht die
anderen Kinder und Arbeiter herausgezogen hätten. Wie viele wohl
schon ihr Leben im Müllberg verloren haben?
Viele unserer Freunde vom Mülldorf sind jetzt auch wie schon andere
in die Provinz nach Towerville übersiedelt. Dies ist ein großer Segen
für sie, da sie in guter Luft und Natur leben können, doch wo bleibet
die Arbeit? Weit weg in Maynila!
Im September starb eine Nachbarin, Nanay Hilda. Sie wurde von ihrer
erst 20jaehrigen Tochter liebevollst bis zuletzt, nach Schlaganfall
und schwerer Krankheit gepflegt. Es war ein Segen, dass sie sterben
konnte. LetLet, ihre Tochter, hat jetzt nicht nur ihre Mutter sondern
auch noch den kleinen Rauf , in welchen sie gemeinsam lebten
verloren. Sie hat bei Verwandten Unterschlupf gefunden.
Im August war für einen Monat Anne aus Paris bei uns, welche für 2
Jahre in Bangkok im Heart's Home war. Wir hatten eine recht intensive
Zeit, da Caroline gerade in Indien war und wir uns besonders um Ate
Julie kümmerten. Ate Julie ist eine lange Bekannte von Heart's Home.
Sie lebte mit ihrem Lebensgefährten, nicht weit von unsrem Haus
entfernt, unter der Brücke.
Wir besuchten sie eines Nachmittags und fanden sie ganz schwach und
eines ihrer Beine schien fast ganz ohne Durchblutung. So brachten wir
sie ins Jose Reyes Memorial Hospital. Da ihr Mann und ihre Verwandten
nicht bereit waren sich um sie zu kümmern und als Bantay (als
"Hilfsschwester" den Patienten mit Essen, waschen, putzen... zu
versorgen) im Spital zu bleiben, blieben wir Tag und Nacht
abwechselnd im Spital. Dank der Sozialarbeiterin (hier gibt es Gott
sei Dank ein 24 Stunden Service!) bekam sie alles frei. Einige sehr
teure Medikamente bezahlte eine NGO, welche sie für sie auftreiben
konnten.
In der ganzen Woche bis zu ihrem Tod waren wir bei ihr. Besonders in
der Nacht gab es viele sehr tiefgehende Momente. Wir mussten ja immer
wieder das Inhalationsgerät bedienen, Medica geben, etc. Obwohl wir
kaum mit ihr sprechen konnten, war es für alle von uns eine ganz
intensive Zeit. Dies verändert einen natürlich auch ein wenig.
Das Begräbnis organisierten dann Gott sei Dank die Verwandten.
Seit einigen Wochen oder besser schon Monaten ist her im ganzen Land
Christmas time! Pasko!!! Überall leuchteten einem Lichterketten
entgegen und in den Schulen, Ämtern, … ja überall gibt es
Weihnachtsfeiern. Wir waren bei einer Feier für alle Orden und
Missionare unserer Diözese eingeladen, wo einige Schwestern, mit
leuchtenden Roten Santa Mützen und roten Röcken sangen und tanzten!
So etwas findet man wahrscheinlich nur hier!
Seit eineigen Tagen folgen wir dem Brauch vom Haus zu Haus zu gehen
und Weihnachtlieder zu singen. Wir besuchen unsere Freunde und
überbringen unsere Weihnachtsgrüsse! Gerne würden wir auch für euch
alle singen, aber …
Ich hätte noch gerne so viel mehr geschrieben, aber dafür habe ich
jetzt im Weihnachtstrubel einfach nicht die Zeit.
Bitte betet besonders für Denise, welcher teil unsrer Fraternity
Maximilian Kolbe war, und am Sonntag Nacht erschossen wurde. Wir
wollten noch gemeinsam Weihnachtslieder singen, wozu es leider nicht
mehr gekommen ist.
Wir gehen jetzt zu seinen Haus wo er aufgebart ist und beten den
Rosenkranz für ihn.
Ich wünsche Euch eine ganz Gesegnetes weihnachtsfest und möge Jesus
neu in Euren Herzen geboren werden.
Herzliche Grüße aus dem sonnig heißen Maynila.
Euer
Gottfried
Gottfried Wölfl
Tahanang Puso Santa-Clara
Phase 2 Area 2 Block 34D Lot 29 Dagat Dagatan
1403 Navotas Metro Manila / PHILIPPINES
e-mail: gottfried.woelfl@gmx.at
P.S. Leider bleibt auch mir das Wäsche waschen nicht erspart!
Dritter Patenbrief Weihnachten 2004
"The children always challenge me to live
in the present.They want me to be with them here and now and they found it hard to
understand that I might have other things to do or to think about.
After all my experience with psychotherapy, I suddenly have
discovered the great healing power of children.
Their uninhibited expression of affection and their willingness to
receive it pull me directly into the moment and invite me to
celebrate live where it is found. I now realize that only when I can
enter with the children with their joy will I be able to enter also
with them into their poverty and pain. God obviously wants me to walk
into the world of the suffering with little child in each hand."
Henri Nouwen /
Gracias! A Latin American Journal
Mahal kong mga kapatid!
Liebe Freunde & Paten!
Vieles hat sich hier in Tahanang Puso in den letzten Monaten ereignet.
In den letzten Monaten gab es nicht nur starke Wetterveräderungen,
von Hitze, Stürmen, Regengewittern, Wasserfluten und sogar ein
kleines Erdbeben, sondern auch unsere Gemeinschaft hat ihr Gesicht
oder besser Gesichter verändert.
Ende November ,haben vielleicht einige von Euch von den beiden
Taifunen hier gehört. Sie haben große Verwüstungen angerichtet und
viel mehr als 1000 Menschen sind gestorben oder abgängig. Bei uns
hier im Norden Manilas gab es zwar heftige Regenfälle und 1 1/2 Tage
keinen Strom, aber sonnst sind wir eigentlich recht verschont
geblieben! Ein großes Glück
für die vielen Slums in Manila!
Im August am Fest Maria Himmelfahrt verließ uns YenYen, unsere
Philippinin, welche nach 14 Monaten wieder zurück zu ihrer Familie
nach Mindanao (Bukitnon) ging.
Das brachte natürlich einen großen Verlust, da sie als Philippinen
Dinge in die Gemeinschaft und die Beziehung zu unseren Freunden
einbrachte, die wir als "Americanos" nicht vermögen.
Im August war Caroline für 3 Wochen in Indien, wo es ein großes
Treffen aller Molokai gab. Die Molokai sind ein Laienorden von all
jenen, die ihr ganzes Leben Gott in Points Coeur geschenkt haben. Im
September verließ sie uns dann auch ganz, um nach 3 Jahren wieder
einmal in die Heimat nach Paris zurückzufliegen. Am 24 Oktober dem
Weltmissionssonntag legte sie dann ihr Lebenslanges Versprechen als
Molokai ab. Sie ist nun im neuen Haus in Genf in der Schweiz.
So waren wir plötzlich nur mehr zu dritt.
Leider musste uns dann auch noch Louisa frühzeitig verlassen. Trotz
Therapien, musste sie wegen erneuten starken Rückenschmerzen ins
Spital, wovon sie direkt zum Flughafen gebracht werden musste. Sie
konnte sich leider nicht mehr von all ihren Freunden hier
verabschieden, was natürlich besonders schwer für sie war.
Zugleich bekamen wir auch frisches Blut aus Frankreich in die
Gemeinschaft. Elise und Laetitia, beide 20 und gerade noch
rechtzeitig zum 11Jahresfest von Heart's Home , kam dann auch noch
Helene zu uns. Sie ist die 25 und what a surprise auch aus Frankreich.
Nun sind wir wieder komplett 5.
All dies brachte eine große Veränderung in unsere Heart's Home
Gemeinschaft.
Sie haben sich schon recht gut eingelebt und erstaunlich schnell mit
unseren Nachbarn Freundschaft geschlossen, wodurch jetzt auch
vermehrt viele Jugendlichen, meist abends ins Haus kommen.
Das Leben und Tod eng beieinander liegen wird mir hier immer mehr
bewusst. Da wir besonders in den letzten Wochen und Monaten stark
damit konfrontiert wurden.
Dies spüre ich besonders stark wenn wir unsere Freunde am Navotas
Friedhof besuchen. Sie leben direkt hinter den Gräbern am Meer. Die
Kinder benutzen den Friedhof natürlich als Spielplatz und klettern
auf und ab, da die Gräber, wegen Geld und Platzmangels
übreinandergeschachtelt werden.
Vor einigen Wochen ist Ate Peilyn, bei der Geburt ihres 7. Kindes,
gestorben.
Wir besuchten sie jede Woche im Fishport, wo sie neben vielen
anderen, am Boden, mit ihrer Familie lebte. Im September waren wir
noch ~ 40 (Eltern +Kinder vom Fishport) gemeinsam im Manila Zoo
gewesen und hatten großen Spaß im überfüllten Jeepney und dem
besonderen Wasserspielplatz und natürlich mit den vielen Tieren. In
der Nacht vor dem Begräbnis (Uling lamay) ging ich mit Helene um ~
Mitternacht vom Fisport heim und nahe unseres Hauses, waren auf der
Strasse auch schon die Lichter und Tische von einem weiteren Toten zu
sehen.
Lester war erst 9 Jahre alt und ging bei uns in der Nachbarschaft zur
Schule. Er starb einige Stunden zuvor in Vitas (dem nahegelegenen
Müllberg), bei einem Unfall mit einem der vielen Müllwägen. Wie es
hier der Brauch ist wurde den ganzen Tag und vor allem in der Nacht
vor dem Haus, wo der Sarg aufgebart ist gespielt, um Geld für das
Begräbnis zu sammeln.
Manchmal kann dies sogar einige Wochen dauern bis sie das ganze Geld
beisammen haben.
Das Schicksal dieses Buben berührte mich besonders da einer unserer
Freunde fast im Müllberg untergegangen wäre, wenn ich nicht die
anderen Kinder und Arbeiter herausgezogen hätten. Wie viele wohl
schon ihr Leben im Müllberg verloren haben?
Viele unserer Freunde vom Mülldorf sind jetzt auch wie schon andere
in die Provinz nach Towerville übersiedelt. Dies ist ein großer Segen
für sie, da sie in guter Luft und Natur leben können, doch wo bleibet
die Arbeit? Weit weg in Maynila!
Im September starb eine Nachbarin, Nanay Hilda. Sie wurde von ihrer
erst 20jaehrigen Tochter liebevollst bis zuletzt, nach Schlaganfall
und schwerer Krankheit gepflegt. Es war ein Segen, dass sie sterben
konnte. LetLet, ihre Tochter, hat jetzt nicht nur ihre Mutter sondern
auch noch den kleinen Rauf , in welchen sie gemeinsam lebten
verloren. Sie hat bei Verwandten Unterschlupf gefunden.
Im August war für einen Monat Anne aus Paris bei uns, welche für 2
Jahre in Bangkok im Heart's Home war. Wir hatten eine recht intensive
Zeit, da Caroline gerade in Indien war und wir uns besonders um Ate
Julie kümmerten. Ate Julie ist eine lange Bekannte von Heart's Home.
Sie lebte mit ihrem Lebensgefährten, nicht weit von unsrem Haus
entfernt, unter der Brücke.
Wir besuchten sie eines Nachmittags und fanden sie ganz schwach und
eines ihrer Beine schien fast ganz ohne Durchblutung. So brachten wir
sie ins Jose Reyes Memorial Hospital. Da ihr Mann und ihre Verwandten
nicht bereit waren sich um sie zu kümmern und als Bantay (als
"Hilfsschwester" den Patienten mit Essen, waschen, putzen... zu
versorgen) im Spital zu bleiben, blieben wir Tag und Nacht
abwechselnd im Spital. Dank der Sozialarbeiterin (hier gibt es Gott
sei Dank ein 24 Stunden Service!) bekam sie alles frei. Einige sehr
teure Medikamente bezahlte eine NGO, welche sie für sie auftreiben
konnten.
In der ganzen Woche bis zu ihrem Tod waren wir bei ihr. Besonders in
der Nacht gab es viele sehr tiefgehende Momente. Wir mussten ja immer
wieder das Inhalationsgerät bedienen, Medica geben, etc. Obwohl wir
kaum mit ihr sprechen konnten, war es für alle von uns eine ganz
intensive Zeit. Dies verändert einen natürlich auch ein wenig.
Das Begräbnis organisierten dann Gott sei Dank die Verwandten.
Seit einigen Wochen oder besser schon Monaten ist her im ganzen Land
Christmas time! Pasko!!! Überall leuchteten einem Lichterketten
entgegen und in den Schulen, Ämtern, … ja überall gibt es
Weihnachtsfeiern. Wir waren bei einer Feier für alle Orden und
Missionare unserer Diözese eingeladen, wo einige Schwestern, mit
leuchtenden Roten Santa Mützen und roten Röcken sangen und tanzten!
So etwas findet man wahrscheinlich nur hier!
Seit eineigen Tagen folgen wir dem Brauch vom Haus zu Haus zu gehen
und Weihnachtlieder zu singen. Wir besuchen unsere Freunde und
überbringen unsere Weihnachtsgrüsse! Gerne würden wir auch für euch
alle singen, aber …
Ich hätte noch gerne so viel mehr geschrieben, aber dafür habe ich
jetzt im Weihnachtstrubel einfach nicht die Zeit.
Bitte betet besonders für Denise, welcher teil unsrer Fraternity
Maximilian Kolbe war, und am Sonntag Nacht erschossen wurde. Wir
wollten noch gemeinsam Weihnachtslieder singen, wozu es leider nicht
mehr gekommen ist.
Wir gehen jetzt zu seinen Haus wo er aufgebart ist und beten den
Rosenkranz für ihn.
Ich wünsche Euch eine ganz Gesegnetes weihnachtsfest und möge Jesus
neu in Euren Herzen geboren werden.
Herzliche Grüße aus dem sonnig heißen Maynila.
Euer
Gottfried
Gottfried Wölfl
Tahanang Puso Santa-Clara
Phase 2 Area 2 Block 34D Lot 29 Dagat Dagatan
1403 Navotas Metro Manila / PHILIPPINES
e-mail: gottfried.woelfl@gmx.at
P.S. Leider bleibt auch mir das Wäsche waschen nicht erspart!
Zweiter Patenbrief
Mahal kong mga kapatid!
Liebe Freunde & Paten!
Die Zeit vergeht hier viel zu schnell, wenngleich auch überall
Uhrmacher ihre Dienste anbieten, kann man westliche Zeitbegriffe gut
und gern vergessen. Dies merken wir besonders bei der Messe, da jeder
unserer Priester in unserer Pfarre, zu einer anderen Zeit mit der
Messe beginnt. ( aber immer um „6 Uhr")
In der letzten Monaten bekamen wir den Sommer richtig zu spüren, da
es taeglich 36+ C° hatte und in der Nacht nicht wirklich abkühlte.
Sauna braucht man dann wirklich keine mehr!
Nun ist es ein wenig kuehler geworden, da nun langsam aber doch die
Regenzeit eingesetzt hat!
Seit einigen Wochen heisst Navotas (Dagat Dagatan), unsere Heimat,
wieder einmal wie jedes Jahr „Baha City".
Da wir nicht weit vom Meer entfernt wohnen, bekommen wir die Gezeiten
hautnah zu spüren. Das bedeutet „ Baha" - „high tide" oder einfach
schwarzes Wasser mit „street flavor", welches uns jetzt immer wieder
zw. ~11h und 16:30h erreicht. Wenn es dazu noch kräftig regnet,
dauert es natürlich auch länger bis das Wasser wieder weg ist.
Kontaktschwierigkeiten (Wasserangst) baut man hier sehr schnell ab,
da man ganz zwangsläufig der Flut nicht entkommt. Besonders dann,
wenn es einem beim Mittagessen um die Füße zu fließen beginnt, wenn
man nicht schon zuvor, beim täglichen Gang zum Markt, sich zumindest
nasse Füße geholt hat. Die Kinder von der Nachbarschaft kommen dann
gerne und helfen uns das Wasser nach draußen zu befördern, was
natürlich nicht ohne kleinere Wasserschlachten vor sich geht. Dank
der Hilfe unserer Nachbarn konnten wir den Eingang, reparieren und
erhöhen. Nun kommt bei Hochwasser viel weniger Wasser ins Haus.
Um Euch das ganze besser zu erklären, braucht es ein wenig Geschichte:
DAGAT-DAGATAN
In den 80er Jahren wurde der Tondo-squatter (der größte Asiens mit
einem Wachstum von 300.000 jedes Jahr), am Meeresrand, von
Zerstörungen befallen. Die damalige Regierung schlug vor die dortige
Bevölkerung in die Provinz umzusiedeln. Wenn man aber nur ein kleines
Familienunternehmen besitzt, man nur ein Paar Fische in Hafennähe
verkauft, oder man seine Familie ernährt, indem man Zigaretten und
Süßigkeiten in der Strasse am Stück verkauft, bedeuten drei Stunden
entfernt von Manila zu leben, ohne Züge, das Ende.
Es wurde also, unter anderem, vorgeschlagen, die Sumpfzone zwischen
zwei Flüssen im Norden Manilas auszunützen. Nachdem man Erde auf das
Land geschüttet hatte, kamen die ersten Leute nach Dagat-Dagatan und
bauten mit Hilfe des Staates (Baumaterial wurde verteilt) ihre
kleinen Baracken. Inzwischen sehr bevölkert, rutscht Dagat-Dagatan
jedoch jedes Jahr ein kleines Stück tiefer in den Meeresboden. Daher
sind bei Flut viele Strassen total überschwemmt. Und wenn dazu, wie
gesagt, starker Regen kommt, steigt das Wasser mehr und mehr. Während
mehrerer Stunden, bei Flutzeit, müssen viele Fahrzeuge weit
ausweichen und bei uns in der Nachbarschaft bleibt einem nur noch
übrig eine hohe Bank zu finden, die Füße zu heben und zu warten.
Unser Markt liegt in Tabinilog, nahe dem Meeresarm, welcher uns das
Wasser hereinbringt. Dort gibt es noch viel häufiger „Baha" als bei
uns. Die Familien haben deshalb auch mit mehr Wasser in ihren Häusern
zu kämpfen. Glücklich sind die, welche entweder im Obergeschoss
wohnen oder eines besitzen und so zumindest dem Wasser beim Schlaf
entkommen können.
Towerville
Nach drei verschiedenen Jeepneys, in der morgendlichen Hitze von
Manila, sind wir endlich in Novaliches, wo wir versuchen in die
völlig ueberfüllte Kirche zu gelangen. Da viele Philippinos von der
Provinz her kommen, wo es nicht überall genügend Priester gibt, sind
hier jeden Sonntag ~ 7 Messen um zumindest den Großteil der
Messbesucher in der Kirche empfangen zu können. Ein sehr wichtiger
Teil der Kultur sind die vielen Statuen und Bilder, welche mit den
Händen und Taschentüchern berührt werden, um so verehrt zu werden und
ihren Segen zu erlangen.
Dies passt sehr gut zur Kultur, wo einem die Kinder die Händen mit
dem Gruß "appear" entgegenstrecken. Sie haben eben keine
Berührungsängste! Auch nicht mit uns „americanos"!
Nach der Messe heißt es Geduld zu üben, da es in der nahegelegenen
Shoppingmall, welche 7 Tage/Woche geöffnet hat, lange dauert bis man
endlich sein Essen bekommt. Es ist daher ratsamer in einem der
unzähligen kleinen Straßenbeisln zu essen. Es wird hier natürlich
nicht immer so sauber wie bei uns gekocht, wenngleich es jedoch sehr
gut schmeckt! Nun geht es endlich weiter in Richtung Towerville einem
kleinem „Dorf" ausserhalb Manilas, wo wir ~ alle drei Wochen drei
Familien besuchen, welche zuvor bei uns in Dagat Dagatan gewohnt
haben. Da ihre „Häuser" zerstört wurden bekamen sie von der Regierung
ein Stück Land weit weg von ihrer Arbeit, aber dafür im Grünen. Dank
der Couples of Christ, einer der vielen charismatischen Gruppen hier,
haben sie jetzt sogar ein festes Haus, welches nicht gleich beim
nächsten Unwetter überflutet ist. Dies ist eine echter Segen für sie!
Ein Höhepunkt für uns ist es, mit den Kindern im unterhalb des Dorfes
gelegenen Fluss zum Baden. Wir haben immer sehr viel Spaß mit den
vielen Kindern. Da wir hier in Manila wegen des Smogs trotz des
sonnigen Wetters keine Sonnencreme brauchen, vergisst man auch
außerhalb der Stadt leicht darauf, was mir bereits einen heftigen
Sonnenbrand eingebracht hat. Wir sind eben putti (weiss), wie man
hier oft bemerkt.
Erster Patenbrief März 2004
Nun ist es schon mehr als zwei Monate her, dass ich hier in den
Philippinen gelandet bin und schon steht Ostern vor der Tür.
Von Schnee und Eis, fällt mir hier zur Wetterlage nur heiss ein!
Es ist wirklich eine total andere Welt hier!
Kaum aus dem Flughafengelände heraussen, bekommt man die Intensität
der Philippinen am eigenem Leib zu spüren. Schon nach wenigen Minuten
rinnt einem der Schweiss herunter, wobei sich die Filipinos mit einem
kleinen Handtuch zu helfen wissen. Nach ~ 1 ½ Stunden Busfahrt glaubt
man endlich am Ziel angekommen zu sein aber jetzt geht es erst
richtig los. Ab ins nationale Verkehrsmittel Nr.1 dem Jeepney einem
bunten Jeep in dem man zu ~20 eingepfercht sitzt und am Beginn froh
ist, heil wieder herausgekommen zu sein. Kaum hat man diesen Tripp
erfolgreich bestanden geht's ins nächste Gefährt Namens Trisycle,
welches noch abenteuerlicher wirkt und zuweilen auch ist. Es ist ein
Motorrad mit Beifahrerkabine wo man sammt Fahrer zumindest zu 5
unterwegs ist, wobei aber durchaus auch mehr transportiert werden.
Bon Courage. (I am still alife!)
Nach 2-3 Stunden, jeh nach Tageszeit oder besser gesagt Verkehrslage,
ist man endlich in Navotas im Nordwesten Manilas im Viertel Dagat
Dagatan angekommen.
Nach ca. 3 – 10 Minuten Gehzeit haengt davon ab wieviel Kinder einen
unterwegs in Beschlag nehmen ist man dann in Looban, dem Ort wo unser
Heart's Home – Tahang Puso ist, angekommen.
Unser Haus, ist im hintersten Eck eines kleinen Platzes (Looban).
Im Paterre haben wir eine grosse Wohnküche, wo wir auch die Kinder
wilkommen heissen. Gleich daneben ist das Zimmer von uns boys und
dahinter, in einem kleinen Hinterhof, haben wir unser WC, Dusche und
unsere zwei grossen Wasserkontainer, welche jede Woche spät abends
neu aufgefüllt werden.
Im 1 Stock haben wir im Gang eine kleine Bibliothek, Schreibtisch mit
Telefon... zwei Schlafräume für unsere drei girls, eine Kapelle mit
Allerheiligsten und einen kleien Balkon.
Wo immer ich hinkomme werde ich nach meinem Namen gefragt, wenn ich
nicht schon mit Joe oder Americano begrüsst werde. Ich bin ja
schliesslich weiss und muss somit ein Americano sein.
Da Gottfried zu schwierig für sie ist, heisse ich nun Kuya Fred. Kuya
sagt man zu allen Männern die älter als man selber sind und Ate zu
älteren Frauen.
Unsere Gemeinshaft besteht aus:
Caroline: Sie ist 32, aus Paris unf bereits mehr als 2 ½ Jahre hier
und ist Molokaii. Molokaii ist eine Gemeinschaft, die ihr Leben ganz
in den Dienst an Points Coeur stellt.
Louise: Sie ist 24 und kommt aus Bordeaux/Marseille und ist seit Nov.
2003 in Manila
Yen Yen: Sie ist 27 aus Mindanao im Süden der Philippinen und bleibt
bis Aug. 2004
Emmanuel: Er ist 25 und „natürlich" auch aus Frankreich. Er ist
seit Aug. hier und teilt mit mir das Zimmer.
Die Stockbeten sind Gott sei Dank mit Moskitonetzen ausgestattet, was
hier sehr nützlich sein kann. Gut gegen Ratten hilft das wohl nicht
aber die bleiben bis jetzt zumindest draussen!
Wir sind also zu fünft in der Gemeinschaft.
Viele fragen mich, wie es meiner Gesundheit geht! Obwohl das übliche
Bauchweh... auch mir schon Antibiotika und mehr Schlaf geschenkt
haben bin ich bis auf einige Moskitobites und einige Kratzer am Fuss
bis jetzt recht gesund. Ich hoffe es bleibt so!
Ich möchte Euch gerne etwas über unseren Tagesdablauf... erzählen,
damit ihr ein wenig Einblick in unser Leben hier bekommt.
Was machen wir also den ganzen Tag ausser schwitzen?
Wenn man Glück hat, wacht man nicht schon zum ersten Mal um ca. 4 Uhr
Früh, durch einen der vielen Hahnenschreie auf und kann zumindest bis
kurz vor 7 Uhr schlafen.
Den Tag beginnen wir Montag bis Samstag um 7 Uhr und am Sonntag um
7:30 Uhr mit der Laudes, wo wir Gott den Tag anvertrauen.
Danach haben wir unser Frühstück, welches die einzige Mahlzeit am
Tag ist, wo wir keinen Reis essen. (noch schmeckt er mir!) Es gibt
ganz frische, kleine, süsse Weckerln (Pandesal) welche sehr gut
schmecken und für alle Kaffegeniesser Nescafe, welchen es hier in
kleinen Sackerl gibt, wie bei uns die Zuckersackerln. I take the risk
und trinke Tee namens Brisk. Nach dem Abwaschen... kann sich nun
jeder selber den Vormittag einteilen. Diese Zeit nennen wir Nazareth
Life. Jerder hat eine Stunde Anbetung, was wirklich gut tut, da man
da so richtig ruhig (trotzt der meisst lauten Musik von draussen)
werden kann. Es ist eine echte Tankstelle.
Wir waschen unsere Wäsche mit der Hand, was für uns verwöhnte
Europäer erst einmal einer kleinen Umstellung bedarf, aber dann ganz
normal wird. Es machen hier ja alle mit der Hand. Jung und alt,
Frauen und auch Männer.
Da die Philippinen noch nicht zur EU gehören, ist es leider notwendig
lange Zeit in der Immigration-office zu verbringen. Wir hoffen, dass
wir bald unser „Mission-Visa" bekommen, wo wir dann 2 Jahre ohne
lästige monatl. Erneuerungen etc. auskommen können.
Jeden Tag ist ein anderer zum Kochen eingeteilt, was bedeutet alles
frisch vom Markt zu holen, da wir keinen Kühlschrank haben, und nicht
selten mit der „Hilfe" von Kindern zu kochen. Da meisst schon beim
Frühstück Kinder auf papasok (Einlass) hoffen sind nicht selten
schon am Vormittag Kinder im Haus.Wir essen dann meisst gegen 11:30
Uhr und beten den Angelus.
Langweilig ist mir noch nie geworden. Viel eher vergeht die Zeit viel
zu schnell!
Da es hier um die Mittagszeit fast unausstählich heiss draussen ist,
folgen wir den Philippinos bei ihrer Siesta. Dank der Erfindung des
Electric Fans ist es auch ohne Klimaanlage im Haus erträglich. Um
14:30 Uhr beten wir dann, meisst mit einigen Kindern, gemeinsam den
Rosenkranz in Tagalog. Dabei geht es zwar nicht immer ganz
reibungslos zu, aber das ist eben so mit Kindern. Im Allgemeinen
beten sie sehr gerne und einige beten sogar vor.
Danach ist immer einer zum "welcoming" eingeteilt, was bedeute das
die Kinder zu uns ins Haus kommen und wir mit ihnen Memory, Domino
Lotto, oder... spielen, währendessen andere zeichnen oder mit grossen
Legosteinen spielen.
Die anderen gehen jehweils zu zweit auf „apostolate". Dies
bedeutet an einem bestimmten Ort einige Familien zu besuchen. Auf dem
Weg trifft man immer einige Bekannte, wo man mal kürzer, mal länger
stehen bleibt um mit ihnen zu reden.
Wieviel Kinderhände ich wohl schon berührt habe?
Wir haben einen genauen Wochenplan, welcher jeden Sonntag Abend von
Emmanuel erneuert wird. Dort steht wer, wann wohin geht, wenn sich
nicht wieder etwas durch Krankenhausbesuche etc. verändert hat, oder
auch wer von unseren Freunden Geburtstag hat, was dann entweder eine
Geburtstasfeier mit Spagetti und Bannanenketchup bedeutet oder
zumindest einen Besuch.
Um 18 Uhr feiern wir in der Pfarre die Messe, zu welcher meisst
einige Kinder mitgehen und am Weg treffen wir auch immer einige Freunde.
Danach brauchen wir auch immer eine Zeit lang bis wir zurück sind und
die Vesper, das Abendgebet zu beten. Dafür haben wir ein eigenes
Buch, da wir in Tagalog beten. Sonnst beten und singen wir in
Englisch. Danach sind wir schon froh endlich etwas zu essen zu
bekommen. Nach dem Essen und dem Abwasch, was natürlich auch
dazugehört, beten wir gemeinsam die Komplet das Abendgebet, wo wir
nochmals den Tag revuepassierren lassen und uns gegenseitig und Gott
Danken und für manche Schwäche um Verzeihung bitten. Wir beten auch
speziell für alle die wir am Tag getroffen haben.
Nach dem Abendgebet kann Süsses auch nicht schaden, sofern wir
welches aus Frankreich, oder aus Oesterreich geschickt bekommen
haben. Da es genügemd Ameisen gibt und die Hitze das ihre dazu
beiträgt, ist eine gut geschlossenen Box und rasches Essen angesagt.
(Dies ist wie ihr euch denken könnt, das geringste Problem!)
Am Sonntag beten wir um 7:30 die Laudes und gehen zur 9 Uhr Messe.
Fiestas gehören stark zur Kultur der Philippinos dazu und so wurde
z.B. Ende Januar in vielen Orten das Fest von Santo Nino gefeiert,
wobei viele Statuen herumgetragen wurden! Wir hatten in Marcello, in
einem Viertel wo wir oft hingehen, eine Messe und danach waren wir
zum traditionellen Pancit!!!(Festmahl aus speziellen Nudeln mit
Gemüse und Fleisch) eingeladen. Massarap! (köstlich)
Von Montag Mittag bis Dienstag Siestatime sind wir meist bei den
irischen Columban Fathers, welche die „Freunde der Kinder" schom
seit Beginn willkommen heissen. Dort können wir so richtig
ausspannen, das Sat-TV, coole drinks, gutes Essen und sogar das
Swimmingpool geniessen. Dies tut richtig gut! Den Brief schreibe ich
auch gerade an einem ihrer Computer.
Heute feierten wir gemeinsam mit vielen anderen Gästen den irischen
Nationalfeiertag „St. Patricksday", wo naütrlich irish music,
irish songs, Beilys und viele Tänze nicht fehlen durften!
Wir haben ein behindertes Mädchen kenengelernt die ganz alleine hier
aufgtaucht ist. Als sie mich das erstemal sah, wollte sie mich
garnicht mehr los lassen und ich war umringt von vielen Kindern die
erstaunt geschaut haben. Mittlerweile hat sie Freunde gefunden und
Caroline hat beim Frühüstck erzählt, dass ein Bub gesagt hat, dass
er freiwillig aufs Essen verzichtet hat um es Chairrice zu geben. Das
ist wirkliche Nächstenliebe! Wo sie jetzt ist wissen wir leider nicht.
Da wir jeden Tag an der Brücke vorbei zur Messe gehen, haben wir dort
auch einige Freunde mit denen wir reden... Ein Mädchen hatte letzte
Woche Geburtstag, weshalb wir sie besucht haben und wir wurden ganz
herzlich zum Pancit eingeladen. Die familie ist zwar bitterarm und
lebt unter der Brücke, aber sie bestizten einen TV mit VCD-player.
Dies ist für den Nationalsport Karaoke unverzichtbar! Ob jung oder
alt die Philippinos schmettern mit grosser begeisterung die
verschiedensten Popsongs und das sogar beim Besuch im Gefängnis.
Ja der Zusammenhalt In einem benachbarten Viertel wurden wir einmal
auch in eine Holzparracke(Obergeschoss) eingeladen wurden wo ca. 8
Teenagers Geburtstag gefeiert haben. Natürlich muss da auch Gin mit
Pineapplejuice dabei sein.
Man geht über die Strasse und sieht 2 Neugeborene, dann wieder einen
Sarg der gerade aufgepaart wurde, wo wir für die Fam. gebet haben und
auch eine Freundin vom Haus kam eines Morgens zu uns, da gerade ihre
Mutter gestorben war und so ging dort auch jeden Tag jemand hin. Sie
war immer sehr müde, da dort immer jemand zum spielen kommt um so das
Geld für das Begrebnis zu sammeln. So ist es hier Brauch.
Vieles kőnnte ich noch erzählen, aber sonnst wir es zu lange.
Ich möchte Euch allen aus ganzem herzen fūr Eure grossherzige
Unterstützung danken, ohne die das leben hier nur ein Traum geblieben
wäre. Es tut wirklich gut sich von so vielen getragen zu wissen.
Ich trage Euch im Herzen und bete für Euch! Ich wūnsche Euch ein
ganz gesegntes Osterfest und freue mich ūber jeder Art von News.
Falls mir jemand schreieben möchte, freue ich mich natūrlich sehr,
wenn der eine oder andere Brief kommt.
Soweit viele Liebe Grūsse auch von den anderen „Freunden der
Kinder" aus dem heissen, sommerlichen Manila.
Euer Kuya Fred (Gottfried)