"The children always challenge me to live
in the present.They want me to be with them here and now and they found it hard to
understand that I might have other things to do or to think about.
After all my experience with psychotherapy, I suddenly have
discovered the great healing power of children.
Their uninhibited expression of affection and their willingness to
receive it pull me directly into the moment and invite me to
celebrate live where it is found. I now realize that only when I can
enter with the children with their joy will I be able to enter also
with them into their poverty and pain. God obviously wants me to walk
into the world of the suffering with little child in each hand."
Henri Nouwen /
Gracias! A Latin American Journal
Mahal kong mga kapatid!
Liebe Freunde & Paten!
Vieles hat sich hier in Tahanang Puso in den letzten Monaten ereignet.
In den letzten Monaten gab es nicht nur starke Wetterveräderungen,
von Hitze, Stürmen, Regengewittern, Wasserfluten und sogar ein
kleines Erdbeben, sondern auch unsere Gemeinschaft hat ihr Gesicht
oder besser Gesichter verändert.
Ende November ,haben vielleicht einige von Euch von den beiden
Taifunen hier gehört. Sie haben große Verwüstungen angerichtet und
viel mehr als 1000 Menschen sind gestorben oder abgängig. Bei uns
hier im Norden Manilas gab es zwar heftige Regenfälle und 1 1/2 Tage
keinen Strom, aber sonnst sind wir eigentlich recht verschont
geblieben! Ein großes Glück
für die vielen Slums in Manila!
Im August am Fest Maria Himmelfahrt verließ uns YenYen, unsere
Philippinin, welche nach 14 Monaten wieder zurück zu ihrer Familie
nach Mindanao (Bukitnon) ging.
Das brachte natürlich einen großen Verlust, da sie als Philippinen
Dinge in die Gemeinschaft und die Beziehung zu unseren Freunden
einbrachte, die wir als "Americanos" nicht vermögen.
Im August war Caroline für 3 Wochen in Indien, wo es ein großes
Treffen aller Molokai gab. Die Molokai sind ein Laienorden von all
jenen, die ihr ganzes Leben Gott in Points Coeur geschenkt haben. Im
September verließ sie uns dann auch ganz, um nach 3 Jahren wieder
einmal in die Heimat nach Paris zurückzufliegen. Am 24 Oktober dem
Weltmissionssonntag legte sie dann ihr Lebenslanges Versprechen als
Molokai ab. Sie ist nun im neuen Haus in Genf in der Schweiz.
So waren wir plötzlich nur mehr zu dritt.
Leider musste uns dann auch noch Louisa frühzeitig verlassen. Trotz
Therapien, musste sie wegen erneuten starken Rückenschmerzen ins
Spital, wovon sie direkt zum Flughafen gebracht werden musste. Sie
konnte sich leider nicht mehr von all ihren Freunden hier
verabschieden, was natürlich besonders schwer für sie war.
Zugleich bekamen wir auch frisches Blut aus Frankreich in die
Gemeinschaft. Elise und Laetitia, beide 20 und gerade noch
rechtzeitig zum 11Jahresfest von Heart's Home , kam dann auch noch
Helene zu uns. Sie ist die 25 und what a surprise auch aus Frankreich.
Nun sind wir wieder komplett 5.
All dies brachte eine große Veränderung in unsere Heart's Home
Gemeinschaft.
Sie haben sich schon recht gut eingelebt und erstaunlich schnell mit
unseren Nachbarn Freundschaft geschlossen, wodurch jetzt auch
vermehrt viele Jugendlichen, meist abends ins Haus kommen.
Das Leben und Tod eng beieinander liegen wird mir hier immer mehr
bewusst. Da wir besonders in den letzten Wochen und Monaten stark
damit konfrontiert wurden.
Dies spüre ich besonders stark wenn wir unsere Freunde am Navotas
Friedhof besuchen. Sie leben direkt hinter den Gräbern am Meer. Die
Kinder benutzen den Friedhof natürlich als Spielplatz und klettern
auf und ab, da die Gräber, wegen Geld und Platzmangels
übreinandergeschachtelt werden.
Vor einigen Wochen ist Ate Peilyn, bei der Geburt ihres 7. Kindes,
gestorben.
Wir besuchten sie jede Woche im Fishport, wo sie neben vielen
anderen, am Boden, mit ihrer Familie lebte. Im September waren wir
noch ~ 40 (Eltern +Kinder vom Fishport) gemeinsam im Manila Zoo
gewesen und hatten großen Spaß im überfüllten Jeepney und dem
besonderen Wasserspielplatz und natürlich mit den vielen Tieren. In
der Nacht vor dem Begräbnis (Uling lamay) ging ich mit Helene um ~
Mitternacht vom Fisport heim und nahe unseres Hauses, waren auf der
Strasse auch schon die Lichter und Tische von einem weiteren Toten zu
sehen.
Lester war erst 9 Jahre alt und ging bei uns in der Nachbarschaft zur
Schule. Er starb einige Stunden zuvor in Vitas (dem nahegelegenen
Müllberg), bei einem Unfall mit einem der vielen Müllwägen. Wie es
hier der Brauch ist wurde den ganzen Tag und vor allem in der Nacht
vor dem Haus, wo der Sarg aufgebart ist gespielt, um Geld für das
Begräbnis zu sammeln.
Manchmal kann dies sogar einige Wochen dauern bis sie das ganze Geld
beisammen haben.
Das Schicksal dieses Buben berührte mich besonders da einer unserer
Freunde fast im Müllberg untergegangen wäre, wenn ich nicht die
anderen Kinder und Arbeiter herausgezogen hätten. Wie viele wohl
schon ihr Leben im Müllberg verloren haben?
Viele unserer Freunde vom Mülldorf sind jetzt auch wie schon andere
in die Provinz nach Towerville übersiedelt. Dies ist ein großer Segen
für sie, da sie in guter Luft und Natur leben können, doch wo bleibet
die Arbeit? Weit weg in Maynila!
Im September starb eine Nachbarin, Nanay Hilda. Sie wurde von ihrer
erst 20jaehrigen Tochter liebevollst bis zuletzt, nach Schlaganfall
und schwerer Krankheit gepflegt. Es war ein Segen, dass sie sterben
konnte. LetLet, ihre Tochter, hat jetzt nicht nur ihre Mutter sondern
auch noch den kleinen Rauf , in welchen sie gemeinsam lebten
verloren. Sie hat bei Verwandten Unterschlupf gefunden.
Im August war für einen Monat Anne aus Paris bei uns, welche für 2
Jahre in Bangkok im Heart's Home war. Wir hatten eine recht intensive
Zeit, da Caroline gerade in Indien war und wir uns besonders um Ate
Julie kümmerten. Ate Julie ist eine lange Bekannte von Heart's Home.
Sie lebte mit ihrem Lebensgefährten, nicht weit von unsrem Haus
entfernt, unter der Brücke.
Wir besuchten sie eines Nachmittags und fanden sie ganz schwach und
eines ihrer Beine schien fast ganz ohne Durchblutung. So brachten wir
sie ins Jose Reyes Memorial Hospital. Da ihr Mann und ihre Verwandten
nicht bereit waren sich um sie zu kümmern und als Bantay (als
"Hilfsschwester" den Patienten mit Essen, waschen, putzen... zu
versorgen) im Spital zu bleiben, blieben wir Tag und Nacht
abwechselnd im Spital. Dank der Sozialarbeiterin (hier gibt es Gott
sei Dank ein 24 Stunden Service!) bekam sie alles frei. Einige sehr
teure Medikamente bezahlte eine NGO, welche sie für sie auftreiben
konnten.
In der ganzen Woche bis zu ihrem Tod waren wir bei ihr. Besonders in
der Nacht gab es viele sehr tiefgehende Momente. Wir mussten ja immer
wieder das Inhalationsgerät bedienen, Medica geben, etc. Obwohl wir
kaum mit ihr sprechen konnten, war es für alle von uns eine ganz
intensive Zeit. Dies verändert einen natürlich auch ein wenig.
Das Begräbnis organisierten dann Gott sei Dank die Verwandten.
Seit einigen Wochen oder besser schon Monaten ist her im ganzen Land
Christmas time! Pasko!!! Überall leuchteten einem Lichterketten
entgegen und in den Schulen, Ämtern, … ja überall gibt es
Weihnachtsfeiern. Wir waren bei einer Feier für alle Orden und
Missionare unserer Diözese eingeladen, wo einige Schwestern, mit
leuchtenden Roten Santa Mützen und roten Röcken sangen und tanzten!
So etwas findet man wahrscheinlich nur hier!
Seit eineigen Tagen folgen wir dem Brauch vom Haus zu Haus zu gehen
und Weihnachtlieder zu singen. Wir besuchen unsere Freunde und
überbringen unsere Weihnachtsgrüsse! Gerne würden wir auch für euch
alle singen, aber …
Ich hätte noch gerne so viel mehr geschrieben, aber dafür habe ich
jetzt im Weihnachtstrubel einfach nicht die Zeit.
Bitte betet besonders für Denise, welcher teil unsrer Fraternity
Maximilian Kolbe war, und am Sonntag Nacht erschossen wurde. Wir
wollten noch gemeinsam Weihnachtslieder singen, wozu es leider nicht
mehr gekommen ist.
Wir gehen jetzt zu seinen Haus wo er aufgebart ist und beten den
Rosenkranz für ihn.
Ich wünsche Euch eine ganz Gesegnetes weihnachtsfest und möge Jesus
neu in Euren Herzen geboren werden.
Herzliche Grüße aus dem sonnig heißen Maynila.
Euer
Gottfried
Gottfried Wölfl
Tahanang Puso Santa-Clara
Phase 2 Area 2 Block 34D Lot 29 Dagat Dagatan
1403 Navotas Metro Manila / PHILIPPINES
e-mail: gottfried.woelfl@gmx.at
P.S. Leider bleibt auch mir das Wäsche waschen nicht erspart!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen